Wege in der Zukunft

Hallo ihr lieben ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Realschule Neunburg!

Ihr habt bereits erfolgreich den Abschluss der Mittleren Reife geschafft, vergessen seid ihr aber trotzdem nicht! Wir freuen uns immer, wenn wir die teils sehr erstaunlichen und spannenden Lebensgeschichten ehemaliger Gregorianer mitbekommen. Teilt hier euren Werdegang nach der Realschule Neunburg mit allen, die den vielfältigen Weg nach dem Abschluss noch vor sich haben und gebt ihnen Input und Anreize, welche Möglichkeiten nach dem Realschulabschluss auf sie warten.

Sei es ein Auslandsaufenthalt, die Mitwirkung in der Politik, ein Studium oder ein anderer außergewöhnlicher Weg, mit dem ihr selbst nicht gerechnet habt? Wir freuen uns auf eure Geschichten und eure Erfahrungen.

Lasst uns euren Werdegang, eure Geschichte, gerne mit Fotos, per Mail an sekretariat@rs-neunburg.de zukommen.

  • Lena - Kunstzweig, Bachelor of Arts und nun Studium in Wien

    Hallo, mein Name ist Lena und ich bin 22 Jahre alt. 2016 habe ich meine Mittlere Reife im Kunstzweig absolviert.

    Nach meinem Abschluss bin ich an die Gustav-von-Schlör Schule in Weiden gegangen und habe hier in der Ausbildungsrichtung Gestaltung meine Fachhochschulreife erworben. Wer sich für Kunst interessiert, ist an dieser Fachoberschule super aufgehoben. Fächer wie „technisches Zeichnen“, „Gestaltungslehre/Kunstbetrachtung“, „Photographie“ und „ Darstellung“ geben einen schönen Einblick rund um die Kunst. Weiterhin werden verschiedenste Techniken von der Aquarellmalerei bis zum Skizzieren mit unterschiedlichen Bleistiftstärken gelehrt und/ oder verbessert.

    Nach meinem Abschluss an der FOS habe ich mich dann an der OTH Regensburg für den Studiengang Bachelor Architektur beworben. Architektur, weil ich die Kunst und das Kreative unbedingt in meinen zukünftigen Arbeitsalltag einbringen wollte. Das Skizzieren von ersten Entwürfen, zeichnen von Detailpunkten und den Bau von Modellen fand ich sehr interessant und abwechslungsreich. Statt Kunstgeschichte werden nun Module wie Architektur- und Landschaftsgeschichte gelehrt. Mathematik und Physik spiegeln sich hier in den Fächern Tragwerk oder Gebäudetechnik wieder. Trotz des hohen Zeitaufwandes während des Studiums und vor allem während der Prüfungsphase werden in jedem Semester Exkursionen in unterschiedliche Länder angeboten, in denen besondere architektonische Bauten betrachtet und analysiert werden. Diese Ausflüge sind immer das Highlight des Semesters.

    Nach drei Jahren bzw. sechs Semestern habe ich nun meinen Bachelor of Arts in der Tasche. Für mich stand während des gesamten Studiums fest, nach dem Bachelor direkt den Master anzuhängen. Jedoch wollte ich meinen Horizont noch einmal erweitern und in einer anderen Stadt weiterstudieren. Auf der Suche nach einem passenden Masterstudiengang hat mich die Vertiefungsrichtung der Fachhochschule Wien direkt angesprochen. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem nachhaltigen und dem ökologischen Bauen, und beinhaltet Module wie den mehrgeschossigen Holzbau und dem Planen und Bauen im Bestand. Nachdem ich die Aufnahmeprüfung dort glücklicherweise bestanden habe, werde ich die kommenden zwei Jahre nun in Österreich meinen Master machen.

    Ich freue mich sehr auf die kommenden Semester, die zwei Jahre im Ausland und bin gespannt, was die Jahre danach mit sich bringen werden.

  • Fiona - Praktika, Jakobsweg, Touristenführerin und jetzt Laborantin

    Mein Name ist Fiona und ich bin 20 Jahre alt. Ich habe meinen Realschulabschluss im Jahr 2016 in der ersten Klasse des Kunstzweiges gemacht. Danach ging ich weiter auf die FOS in Schwandorf und wählte dort den Zweig Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie. Nach 2 Jahren machte ich meinen Abschluss mit der Fachhochschulreife. Leider wusste ich bis dahin immer noch nicht was ich beruflich machen soll, ich denke so geht es vielen von euch jetzt auch.

    Um herauszufinden, welche Stärken ich habe, beschloss ich ein Berufsorientierungsjahr zu machen. Ich organisierte viele unterschiedliche Praktika, darunter: Augenoptiker, Architekturbüro, Milchwirtschaftlicher Laborant, Schreiner, Landschaftsgärtner/Landschaftsarchitektur…

    Das war eine tolle Erfahrung und ich kann jedem nur dazu raten so viele Praktika wie möglich zu machen, um herauszufinden was einem gefällt. Dabei sollte man jedoch beachten, dass die Bewerbungsphase für die Ausbildungen im August/September des Vorjahres stattfindet. Sodass man 1 Jahr vorher schon wissen sollte, welche Ausbildung man machen möchte. Daher ist es sinnvoll noch in der Schulzeit Praktika zu machen, falls man eine Ausbildung anfangen möchte.

    Nachdem ich einige Praktika gemacht hatte, verdiente ich mir bei einem Minijob ein wenig Geld und ging dann für 2 Wochen auf den portugiesischen Jakobsweg. Dadurch gewann ich etwas Abstand vom Alltag und konnte mich auf etwas ganz Neues konzentrieren. Ich lernte viele nette Leute kennen. Hatte aber auch mit vielen Problemen zu kämpfen und wurde dadurch ein Stück weit selbstständiger.
    Wieder daheim angekommen ging es gleich weiter nach Amrum, einer Insel in der Nordsee. Dort blieb ich für 3 Monate und machte einen verkürzten Bundesfreiwilligendienst. Meine Aufgabe dort war hauptsächlich Führungen vor Touristen zu halten und etwas über die Natur von Amrum zu erzählen. In der Zeit lebte ich in einer 5er WG und musste mich auch um Haushalt und Co. kümmern, was anfangs gar nicht mal so einfach war. Ich sammelte viele wertvolle Erfahrungen und kann einen BFD oder ein FÖJ jedem nur ans Herz legen zu machen.

    Letztes Jahr im September fing ich eine Ausbildung als Milchwirtschaftliche Laborantin an. Ich bin gespannt, wie es mir weiterhin gefällt und wohin mich mein Weg noch führen wird.

  • Markus - Beamter, Fachabitur FOS, Studium und frischer Stadtrat

    Mein Name ist Markus und ich bin 19 Jahre alt. Der bzw. dem ein oder anderen werde ich sicher noch unter meinem Spitznamen „Stine“ bekannt sein. Ich habe 2017 meine Mittlere Reife in der Wahlpflichtfächergruppe Französisch erworben.

    Nach meinem Abschluss habe ich eine Ausbildung als Beamter in der 2. Qualifikationsebene am Landratsamt aufgenommen. Die Ausbildung ist rechtlich fundiert und außerdem an der Dienstleistungserbringung orientiert. Bereits während meiner Ausbildung wurde mir bewusst, dass dieses Berufsbild genau meinen Wünschen entspricht, weshalb sich auch der Wunsch entwickelte beruflich weiterzukommen und in die 3. Qualifikationsebene aufzusteigen. Aus diesem Grund habe ich schon 2018, also noch während meiner Ausbildungszeit, damit begonnen, mein Fachabitur auf dem zweiten Bildungsweg beim Telekolleg an der FOS Weiden nachzuholen. Dieses schreibe ich nun im nächsten Monat.

    Im Anschluss an mein Fachabitur werde ich dann ein Studium als Beamter in der 3. Qualifikationsebene an der Fachhochschule für den öffentlichen Dienst absolvieren, das ich auf Grund meiner Berufserfahrung sogar auf zwei statt drei Jahre verkürzen kann. Bei den Kommunalwahlen im März wurde ich sogar in den Stadtrat meiner Heimatgemeinde Rötz gewählt. Als weitaus jüngstes Mitglied werde ich mich aber auch dort nicht davor scheuen mich aktiv und engagiert mit einzubringen.

    Trotz einiger Höhen und Tiefen in meiner Schulzeit konnte ich dort einige wertvolle Erfahrungen sammeln, die für meinen bisherigen und sicherlich auch für meinen zukünftigen Lebensweg von Nutzen sind. Die Einstellung selbstbewusst und zielgerichtet durchs Leben zu gehen, wurde mir auf der GvS-Schule ebenso vermittelt, wie das Verständnis sich für andere einzusetzen und seine Meinung zu vertreten. Dies wurde mir auch durch die vielseitigen Möglichkeiten sich in der Schulfamilie zu engagieren, bei mir etwa als Schülersprecher, Schulbuslotse und Schulsanitäter, ermöglicht. Glaubt an euch und setzt eure Ziele um. Auch mit einem Realschulabschluss könnt ihr alles erreichen was ihr erreichen wollt. Ihr müsst nur hartnäckig genug sein.

    Zum Schluss möchte ich noch ein paar Worte zur aktuell alles beherrschenden Corona-Lage verlieren. Leider haben viele, auch junge Leute, noch nicht verstanden, was sie mit ihrem rücksichtslosen und egoistischen Verhalten anrichten können. Leidtragende sind aber letztlich nicht wir jungen, sondern unsere Eltern und Großeltern. Ich möchte das nicht verantworten! Ich sehe aber leider auch in den sozialen Netzwerken (Instagram, Snapchat, etc.) wie viele Gleichaltrige es offenbar nicht schaffen Abstand zu halten und soziale Kontakte zu meiden. Beer Pong spielen ist schließlich elementar wichtig (Achtung Ironie). Ich finde es auch bedenklich, wie viele Leute radikalen und total absurden Verschwörungstheorien auf den Leim gehen. Ich möchte daher an euch appellieren: Informiert euch selbst und bildet euch eine eigene Meinung! Tragt Mundschutz und haltet Abstand! Und am wichtigsten, beschränkt eure Kontakte auf ein absolutes Minimum! Auch mir fällt das schwer. Auch ich vermisse den Kontakt zu Freunden und mein Fußballtraining. Aber jedem von uns muss klar sein, nur wenn der Virus nahezu nicht mehr nachweisbar ist, werden wir zu einem Leben ohne Einschränkungen, mit Festen, Discos und privaten Partys, zurückkehren können. Und desto mehr Leute sich an die Einschränkungen halten, desto schneller wird dieser Zustand wieder erreicht werden.

    In diesem Sinne bleibt’s gsund!

     

     

     

  • Lukrezia - Kunstzweig, Gastronomie und Modedesignerin

    Hallo, mein Name ist Lukrezia, ich bin 20 Jahre alt und habe meinen Abschluss an der Gregor-von-Scherr-Realschule, im ersten Kunstzweig, im Jahr 2016 gemacht.

    Für mich stand immer fest, dass ich in der Modebranche tätig sein möchte, aber nicht genau wo und wie. Ich mochte es schon immer, mich kreativ mit Kleidung auseinanderzusetzen. Der Kunstzweig war für mich der richtige Weg, ich wusste zwar nicht genau, wohin er mich führen würde, aber letztendlich war es die richtige Entscheidung.

    Nach meine Realschulzeit ging ich für zwei Jahre nach Naila, Nähe Hof, um dort meine Ausbildung als Bekleidungstechnische Assistentin zu absolvieren.

    In dieser Zeit lernte ich nicht nur das Handwerk Nähen, sondern auch aus einer Idee heraus, ein fertiges Kleidungsstück zu erstellen. Selbst wenn man keine Erfahrung im Bereich Mode/Textilien hat, lernt man dort von Grund auf alles. Aus einer einfachen Zeichnung und abgenommenen Maßen lernt man eine Schnittzeichnung anzufertigen, ob Hose, Rock oder Kleid.

    Neben den Hauptfächern Fertigungstechnik (Nähen) und Schnitt hat man natürlich auch andere Fächer, die wichtig für das Verständnis des Handwerks sind.  Zum Beispiel, dass man sich mit verschiedenen Maschinen und deren Bestandteilen auseinandersetzt oder die Geschichte der Mode genau kennt, wie man sich zu welcher Zeit gekleidet hat. Deutsch, Sozialkunde etc. standen natürlich auch auf dem Plan.

    Nach meiner zweijährigen Ausbildung ging es für mich nach Roßbach/Wald zum Hosenhersteller MAC. Meine Ausbildung führte mich in die Schnittabteilung und dort arbeite ich momentan als Schnittdirectrice. Ich erstelle die Hose so, wie sie auf der Skizze vom Design vorgegeben wird und passe die Form dementsprechend an.

    Mein Weg wird mich bestimmt noch weiterführen, jedoch will ich erst einmal Berufserfahrung sammeln und danach meinen Abschluss zum Techniker/Meister machen.

    Nebenbei reise ich mit meinem Vater für das Whisky-Geschäft in die verschiedensten Länder wie Japan, Schottland oder Singapur und informiere mich über die neusten Whisky-Abfüllungen und deren Herstellungsprozess. Außerdem unterstütze ich meine Eltern in der Gastronomie.

    Ich bin offen für Neues und gespannt, wohin mich meine Zukunft bringt.